Schlussstrich statt Verantwortung

Red Bull ist auf Erfolg programmiert. Wirtschaftlich sowieso bei einer Differenz von 1,80 Euro zwischen Herstellungs- und Abgabepreis der Brause. Sportlich aber ebenso, da wird nichts dem Zufall überlassen. Die neulich schon einmal angedeutete Verwandtschaft zu einem anderen, strikt auf Erfolg gedrillten Sportsystem ist nicht nur geistiger Art: Im Red Bull Sportimperium ist der oberste Leistungsdiagnostiker ein verurteilter DDR-Dopingarzt.

Bernd Pansold hat in Österreich den schönen Beinamen “Laktaktpapst”, weil er das konzerneigene Diagnostik- und Trainingszentrum von Red Bull im österreichischen Thalgau leitet. Über das Jahr machen dort alle Red Bull-Athleten – von Lindsey Vonn bis Sebastian Vettel – Leistungstests. Pansold ist der uneingeschränkte Chef mit Weisungsbefugnissen bis in das sportliche Tagesgeschäft (s.u.).
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umgeschminkt (3) – Bronze, Silber und Gold hab’ ich nie gewollt

Im dritten Streich unserer kleinen Serie zum Lizenzierungsverfahren geht es um eine letzte zentrale Auflage, die verlangte, dass der Verein RB Leipzig sich auch als solchen begreifen und doch bitte die Zugänglichkeit für willige Mitglieder erleichtern möge. Oder zumindest so tut. Bekanntermaßen hat man sich dagegen fleißig zur Wehr gesetzt. Letztlich ließ es sich aber nicht mehr vermeiden und man ersann irgendwo zwischen Salzburg, New York und Leipzig nach intensiver rechtlicher Prüfung ein grandioses Modell.

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umgeschminkt (2) – Der Basis verpflichtet

Hier also die Fortsetzung unserer kleinen Serie zu den drängendsten Auffälligkeiten rund um das Lizenzierungsverfahren zur 2. Bundesliga. Für diesen Beitrag haben wir mal das Verhältnis von RB zu seinem Vorstand (ja, so distanziert muss man das formulieren), dessen personelle Besetzung ja schon im letzten Beitrag erwähnt wurde, kurz beäugt. umgeschminkt (2) – Der Basis verpflichtet weiterlesen

umgeschminkt (1) – Nestwärme

Es ist ja ein wenig untergegangen vor lauter Gottergebenheit, Schlandeuphorie und Zweitligaaufstieg. Doch was war das, was da kürzlich – für RB-Verhältnisse recht lautlos und schmallippig verkündet – bezüglich Änderungen und Adaptionen in der Vereinstruktur vor sich ging? umgeschminkt (1) – Nestwärme weiterlesen

Rangierbahnhof

Am 30.5.14 wurde vermeldet, dass Marcel Sabitzer von SK Rapid Wien zu RB Leipzig wechselt. Der Spieler (20 Jahre, Mittelfeld, 4 Länderspiele für Österreich) bekommt einen Vertrag bis 2018 und kostet wohl zwei Millionen Euro. Gleichwohl wird Sabitzer mindestens in der nächsten Saison gar nicht in Leipzig spielen, sondern an RB Salzburg ausgeliehen. Das kann man noch als konzerninternen Mitarbeiteraustausch abbuchen; es schadet ja nichts, mal die Kollegen gesehen zu haben. Wenn da nicht in Sabitzers Vertrag eine Klausel gewesen wäre, nach der bei einem Wechsel ins Ausland zwei Millionen Ablöse festgeschrieben waren, nicht aber für einen Wechsel innerhalb der österreichischen Liga. Im Falle eines direkten Wechsels von Wien nach Salzburg hätte RB also eine Ablösesumme aushandeln müssen, die vermutlich höher gelegen hätte als die jetzt gezahlten zwei Millionen. Möglicherweise wäre der Deal auch gar nicht zustande gekommen. Stattdessen trat eben Leipzig als Käufer auf und Sabitzer spielt nun trotzdem in Salzburg. So weit, so bekannt.

Zwei Dinge ließen uns dabei die Stirne runzeln: Rangierbahnhof weiterlesen